Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Hilfsgelder nicht an Bedingungen knüpfen
Die Hilfe für Menschen auf der Flucht hat die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe im letzten Jahr dominiert. Auf ihrer Bilanz-Pressekonferenz in Berlin warnte die Organisation davor, die Zusage von Hilfsgeldern an Bedingungen zu knüpfen. Humanitäre Hilfe müsse an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet sein und dürfe nicht Teil politischer Verhandlungsmasse werden, so Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. Insgesamt stellte die Hilfsorganisation 2015 weltweit 53 Millionen Euro bereit.Aus Fremden werden Freunde
Mit der Angst vor dem Fremden machen die einen Politik, die anderen ihr Geschäft, sagt Diakonie-Vorstandsvorsitzender Horst Rühl. Das darf nicht sein. Plädoyer für ein Miteinander.Neue Mindeststandards für den Schutz vor Gewalt
„Flüchtlingsfrauen und Kinder brauchen besonderen Schutz und spezielle Angebote“, sagt Maria Loheide zu den neuen Mindeststandards für Flüchtlingseinrichtungen. Sie ist der Vorstand der Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben verbessern
Gemeinsam haben Landesbischof Bedford-Strohm und Kardinal Marx zur Situation in Asylbewerberunterkünften Stellung bezogen. Sie sprachen Empfehlungen aus, wie Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben geschaffen werden können."Flüchtlinge müssen mit ihren Familien zusammen sein"
Die Diakonie und die evangelischen Kirchen in Hessen haben sich deutlich für das Recht auf Familienzusammenführung ausgesprochen. Gemeinsam fordern sie den Abbau von Hürden beim Familiennachzug.Integrationserfolge nicht durch Wohnsitzzuweisungen gefährden
Die Diakonie Deutschland kritisiert den vorliegenden Entwurf eines Integrationsgesetzes: Er leiste keinen wesentlichen Beitrag, Asylsuchenden und Geduldeten Teilhabe zu ermöglichen und sie in der Nutzung und Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Potentiale zu unterstützen.Pro-Asyl: „Integrationsgesetz atmet Geist des Misstrauens“
Der Bundestag hat am 7. Juli das Integrationsgesetz der großen Koalition verabschiedet. Pro-Asyl-Vorsitzender Andreas Lipsch hat das Gesetz im Vorfeld beurteilt.Fernsehdiskussion: Jung wirft AfD diskriminierende Politik vor
Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung hat die rechtspopulistische AfD bei der Aufzeichnung der hr-Fernsehdiskussion „Horizonte“ scharf kritisiert. Die Sendung ist ab Samstagabend online und dann Sonntag im Fernsehen zu sehen.Wie gelingt Integration?
Integration braucht Zeit und einen besonderen Raum, um ein gelingendes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft Kultur und Religion zu ermöglichen. Das war das Ergebnis einer Veranstaltung, zu der das Evangelische Dekanat Bergstraße ins Heppenheimer Haus der Kirche eingeladen hatte.Volker Jung: „Kreuze in Schwarz-Rot-Gold tun mir weh“
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat sich bei einem Gottesdienst energisch gegen den Missbrauch christlicher Symbole in der Politik gewandt. Bei ihm vor allem im Fokus: Das Kreuz zur Untermauerung rechtsnationaler Aussagen.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.