Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Diakonie-Präsident Lilie zu Afghanistan: Seehofer und Laschet pfeifen im Wahlkampf auf Humanität
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet halten trotz der rapiden Verschlechterung der Sicherheitslage an Abschiebungen nach Afghanistan fest. Dazu erklärt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: „Die CDU/CSU versucht, ihre schlechte Position im Bundestagswahlkampf durch eine noch schlechtere Menschenrechtspolitik zu verbessern. Das ist völlig inakzeptabel. Seehofer und Laschet sehen die Felle der Union davonschwimmen und wollen sich nun als Scharfmacher profilieren.“Zivilgesellschaftliches Bündnis fordert: AnkER-Zentren abschaffen
Drei Jahre nach Öffnung der ersten AnkER-Zentren fällt die Bilanz düster aus. Das Konzept ist gescheitert, die Asylverfahren wurden nicht beschleunigt, die Menschen sind oft isoliert, entrechtet und ausgegrenzt. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis von 65 Organisationen, darunter PRO ASYL, Flüchtlingsräte, Diakonie Deutschland, Deutscher Caritasverband, Paritätischer Gesamtverband, AWO Bundesverband und Amnesty International, fordern die Schließung der Zentren und faire Asylverfahren.„Erstaufnahme fördern, die gutes Ankommen ermöglicht“
Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Martin Dutzmann, zieht zum dritten Jahrestag der Einführung der AnkER-Zentren und vergleichbarer Einrichtungen Bilanz: „Diese Massenquartiere zermürben die Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass niemand, ohne Schaden zu nehmen, über Monate oder sogar Jahre in solchen Unterkünften leben kann.“Das Ankommen fördern - für eine zukunftsorientierte Erstaufnahme geflüchteter Menschen
Anlässlich des 3. Jahrestages der Eröffnung der ersten Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückkehrzentren (kurz: AnkER-Zentren) in Bayern am 01.08.2018 ruft die Diakonie Deutschland gemeinsam mit anderen Organisationen dazu auf, die Erstaufnahme zukunftsweisend auszugestalten und AnkER-Zentren und konzeptionell ähnliche Einrichtungen bundesweit abzuschaffen.70 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention sind Mahnung und Gestaltungsaufgabe zugleich
Unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs mit seinen 30 Millionen Geflüchteten und als Antwort auf das Versagen der internationalen Gemeinschaft während der Nazi-Diktatur wurde am 28. Juli 1951 in Genf das „Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“ - die Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) verabschiedet.EKD-Ratsvorsitzender ruft zu Solidarität mit Geflüchteten auf
Zum diesjährigen Weltflüchtlingstag am 20. Juni ruft der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dazu auf, für die Würde und Rechte von Geflüchteten einzutreten.„An die Toten vor unseren Grenzen dürfen wir uns nicht gewöhnen“
Seit 2014 sind mehr als 20.000 Hilfesuchende an den Außengrenzen der EU gestorben. Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung ruft anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni zum Gedenken auf.„Wir gefährden sehenden Auges das Leben dieser Menschen“
Die Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und die Diakonie Hessen fordern einen sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan. Einer am Freitag veröffentlichten Studie der Sozialwissenschaftlerin und Afghanistan-Expertin Friederike Stahlmann zufolge drohen abgeschobenen Afghanen Gefahr für Leib und Leben, Verelendung und Verfolgung. Unter anderem werde ihnen wegen der Flucht nach Europa Verrat, Verwestlichung, unmoralisches Verhalten oder die Abkehr vom Islam vorgeworfen.Caritas und Diakonie fordern Abschiebungsmoratorium
Anlässlich der Auswertung des Rechtshilfefonds 2020 von Diakonie und Caritas zur Abschiebungshaft in Ingelheim/Rheinland-Pfalz fordern beide Verbände ein Abschiebungsmoratorium. Die Lebensbedingungen von abgeschobenen Menschen mit internationalem Schutzstatus in Griechenland und anderen EU Staaten seien katastrophal. Darüber hinaus zeigt die Auswertung, dass 23 Menschen 2020 unrechtmäßig in Haft saßen.Die Trennung überwinden - Familien gehören zusammen
Anlässlich des Internationalen Tags der Familie der Vereinten Nationen am 15. Mai fordert die Diakonie, das Grundrecht auf Familieneinheit für Flüchtlingsfamilien vollumfänglich zu gewährleisten. Daher unterstützt die Diakonie Hessen zusammen mit mehr als 200 anderen Organisationen und etlichen Bürgermeister*innen den Aufruf „Familien gehören zusammen“ (#familiengehörenzusammen).Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.